Funktionelle Septorhinoplastik: Korrektur der äusseren Form der Nase

Operationsprinzip

Bei der funktionellen Septorhinoplastik wird eine Verbesserung sowohl der Funktion der Nase (meist eine verbesserte Nasenatmung) als auch der äusseren Form der Nase angestrebt. Die Operation erfolgt in Allgemeinnarkose.

Der Eingriff beginnt mit der Korrektur der Nasenscheidewand. Dabei wird der Schnitt über der Vorderkante in einem von aussen nicht sichtbaren Bereich ausgeführt. Danach löst man die Schleimhaut links und rechts ab, um anschliessend den Knorpel bzw. den Knochen zu begradigen.

Bei der anschliessenden Formveränderung der äusseren Nase gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten des Zugangs. Beim geschlossenen Zugang erfolgt die Korrektur über kleinste Inzisionen, welche von aussen nicht zu sehen sind. Beim offenen Zugang wird eine Inzision im Bereich des Nasenstegs gelegt. Diese bleibt allenfalls als minimale Narbe sichtbar. Welcher Zugang gewählt wird, richtet sich in erster Linie nach der Nasendeformität. Die Reduktion der Nasenschwellkörper geschieht minimal invasiv, d.h. es wird einzig eine knöcherne Veränderung korrigiert. Die Schleimhaut bleibt dabei möglichst unangetastet.

Je nach Eingriff wird zur Schienung der Nasenscheidewand rechts und links je eine Plastikfolie eingelegt und fixiert. Meist werden die beiden Nasenhöhlen tamponiert. Je nach Stabilität der Nase wird allenfalls ein Nasengips angelegt.

Die gesamte Operation dauert üblicherweise zwei bis drei Stunden.

Risiken und mögliche Komplikationen

Nachblutung

Nach Nasenoperationen kann es zu Nasenbluten kommen. Meistens kann diese Blutung durch Eiskrawatten oder blutstillende Medikamente zum Stillstand gebracht werden. In seltenen Fällen ist die Einlage einer Tamponade, unter Umständen auch in Narkose notwendig. Noch seltener wird zur Blutstillung ein erneuter, operativer Eingriff notwendig.

Loch in der Nasenscheidewand

Selten kann nach der Operation ein Loch in der Nasenscheidewand entstehen. Dieses Loch verursacht nur ausnahmsweise Beschwerden (Atemgeräusch, Verkrustung, Blutungsneigung) und kann dann operativ verschlossen werden.

Nicht optimale Form oder Funktion Nase

Trotz optimaler Operationstechnik kann es sein, dass die angestrebte Form oder Funktion nicht erreicht wird, so dass nachträglich weitere Korrekturen notwendig wird. Dies ist dadurch bedingt, dass während der Operation eine erhebliche Schwellung des Gewebes besteht und es nach der Operation infolge variabler Vernarbung zu unerwünschten Fehlern kommen kann.

Beeinträchtigung des Geruchssinns und Hirnhautverletzung

Äusserst selten kommt es zur Verletzung der Hirnhäute oder zur Störung des Geruchssinns. Bei Hirnhautverletzungen bedarf es einer erneuten Operation, um das Risiko einer möglichen Hirnhautentzündung zu minimieren. Bei Patienten mit einem aussergewöhnlich guten Geruchssinn kann sich dieser nach der Operation verschlechtern. Bei diesen Patienten bedecken die Geruchsfasern weite Teile des Naseninnenraums, welche bei der Operation zumindest teilweise geschädigt werden kann

Tränendes Auge

Kommt es anlässlich des Eingriffs zu einer Verletzung der Tränenwege, so führt dies manchmal zu einem tränenden Auge. Diese Störung ist meist nur vorübergehend. Bleibt sie bestehen, so kann sie mit einem erneuten operativen Eingriff angegangen werden.

Verhalten nach der Operation

In der Regel tritt unmittelbar nach der Operation eine erhebliche Schwellung der Nase und angrenzenden Wangenpartien sowie der Augenlider auf. Die Schwellung und der Bluterguss bilden sich innerhalb von 1-2 Wochen zurück. Lokale Eisauflage und eine halbsitzende Schlafposition helfen zusätzlich.

Solange die Nase durch Tampons verlegt ist, sollte der Mund und der Rachen durch genügende Flüssigkeitsaufnahme (z.B. Tee, kohlesäurefreies Mineralwasser, Milch) befeuchtet werden, um einer Austrocknung der Schleimhäute vorzubeugen. Zusätzlich ist ein Luftbefeuchter im Zimmer hilfreich.

Duschen, inklusive Haare waschen ist grundsätzlich erlaubt. Einzig am Tage der Tamponadenentfernung sollten, um das Nachblutungsrisiko zu minimieren, nicht geduscht werden. Es sollte aber darauf geachtet werden, dass der Nasengips nicht nass wird.

Durch die Tamponade wird die Schleimzirkulation in der Nase beeinträchtigt, was zu einem Sekretstau mit Kopfdruck führen kann. Falls sich der Schleim infiziert, entstehen ein verstärkter Kopfdruck, Kopfschmerzen sowie Fieber, was dann manchmal die Gabe eines Antibiotikums notwendig macht.

Nach Tamponadenentfernung muss die innere Nase mit Meersalzspülungen, abschwellenden Nasentropfen, Nasensalbe und einem Spray gepflegt werden (siehe separates Schema). Nach einer Woche wird die Nasenpflege auf Meersalzspülungen und Nasenspray reduziert. Diese Pflege wird für ca. 8 Wochen fortgeführt.

Bis drei Wochen nach der Operation soll körperliche Anstrengungen vermieden werden („alles, was einen roten Kopf macht“). Zudem ist in dieser Periode das forcierte Nasenschnäuzen nicht erlaubt (Nase nur abtupfen).

Die stationäre Hospitalisation ist üblicherweise 3-5 Tage. Ca. 5-7 Tage nach der Operation werden ambulant in meiner Sprechstunde die Nasenfolien entfernt. Nach einer Woche erfolgt ein Wechsel des Nasegipses und die Entfernung allfällig verwendeten Fäden. Der neue Gips wird weitere 5 Tage belassen. Bei regelrechtem Verlauf erfolgen dann eine weitere Kontrolle nach 3 Wochen und eine Abschlusskontrolle mit Fotodokumentation nach 3 Monaten. Die Arbeitsunfähigkeit wird je nach körperlicher Belastung für 2 bis 3 Wochen festgelegt.

Weitere Fragen können jederzeit gerne mit mir besprochen werden.