Otoplastik: Korrektur von Abstehohren

Operationsprinzip

Der Umstand, dass ein Ohr stark absteht (Faustregel: mehr als 2cm vom Kopf) hat meist mehrere Gründe. Einerseits ist das Faltenrelief ungenügend ausgebildet und andererseits ist Ohrmulde zu tief. Dazu gesellt sich oftmals ein stark abstehendes Ohrläppchen. In der Operation werden diese drei Fehlformen getrennt und je nach Ausprägung angegangen. Zunächst wird ein Schnitt an der Rückfläche der Ohrmuschel gelegt und das fehlende Relief gebildet. Eine übergrosse Ohrmulde wird verkleinert und das Ohrläppchen zurückgesetzt.

Die Ohrmuschel wird in der neuen Form und Stellung mit einem recht straffen, zirkulären Verband für 5 Tage fixiert.

Der Eingriff erfolgt bei Kindern in einer Vollnarkose. Bei Erwachsenen kann die Operation problemlos in örtlicher Betäubung ausgeführt werden. Die Operationszeit pro Ohr beträgt ca. 1 Stunde. Die Operation wird meist ambulant durchgeführt.

Risiken und mögliche Komplikationen

Blutung

Wie nach jeder Operation kann auch bei der Ohrmuschelkorrektur ein Bluterguss entstehen. Ist dieser nur im Weichteilgewebe, so bildet er sich spontan nach ca. 2 Wochen zurück. Blutet es zwischen Haut und Ohrknorpel ein, so muss der Erguss entlastet und die Haut an den Knorpel anmodelliert werden.

Wundheilungsstörungen und Infektion

Da sich der Hautschnitt hinter dem Ohr in einer oft feuchten Zone befindet, besteht eine Tendenz, dass diese Wunde nässt und sich Krusten bilden. Bei Infektionsverdacht müssen deshalb etwas grosszügiger Antibiotika verabreicht werden. Die Wundheilung in der Kopfregion ist im Allgemeinen aber sehr gut.

Vernarbung

Ausgedehnte Infekte bedürfen allenfalls eines weiteren operativen Eingriffs. Mehrfache Infektionen können zu kosmetisch unschöner Vernarbungen führen.

Unverträglichkeit auf das Fadenmaterial

Bei der Operation werden gut gewebeverträgliche Fäden verwendet. Unverträglichkeitsreaktionen gegenüber den Fäden sind sehr selten. Dennoch ist es möglich, dass sich ein Faden durch die Haut hindurcharbeitet. Er kann in der Regel problemlos entfernt werden. Allerdings kann durch eine Unverträglichkeitsreaktion das kosmetische Resultat negativ beeinflusst werden.

Seitendifferenz der beiden Ohren

Leichte Seitendifferenzen zwischen beiden Ohrmuscheln können trotz sorgfältiger Operationstechnik nicht in jedem Fall vermieden werden. Dafür sind einerseits bereits vor der Operation bestehende Asymmetrien verantwortlich und andererseits bestehen grosse individuelle Unterschiede in der Narbenbildung. Bei einer Prädisposition zu einer überschiessenden Narbenbildung können sich allenfalls weitere Interventionen aufdrängen.

Verhalten nach der Operation

Der Ohrverband wird in der Regel nach 5 Tagen entfernt. Ist der Verband zu straff, so muss dies unbedingt dem Pflegepersonal/mir gemeldet werden. Er wird dann durch Einschneiden mit der Schere gelockert.

Die Fadenentfernung erfolgt ca. 10 Tage nach der Operation.

Während der ersten drei Wochen nach der Operation soll ein Stirnband (leichter Druck) Tag und Nacht getragen werden. Die folgenden drei Wochen wird das Stirnband nur noch in der Nacht getragen. In dieser Zeit wird vom Ausüben von Kontaktsportarten wie Handball oder Fussball abgeraten.

Das Waschen der Haare ist ab dem ersten Tag nach Fadenentfernung erlaubt.

Bei Kindern ist von einem Schulbesuch bis zum 5. Tag nach Operation abzusehen. Bei Erwachsenen ist die Arbeitsunfähigkeit ist je nach Arbeitsbelastung 2-3 Wochen.

Weitere Fragen können jederzeit gerne mit mir besprochen werden.